Stoffe im Mittelalter
Im Mittelalter wurden Stoffe hauptsächlich aus Leinen oder Tierwolle hergestellt und verarbeitet. Doch wusstest Du, dass auch bereits Baumwolle und Seide in Europa bekannt waren?
Im folgenden Abschnitt möchten wir Dir Wissenswertes über das Thema Mittelalter Stoffe und deren Arten und Verwendung geben.
Im Mittelalter gab es nachvollziehbarer Weise keine Stoffe aus Kunstfasern. Man unterschied Gewebe aus pflanzlichen und tierischen Fasern.
Stoffe aus pflanzlichen Fasern
Flachs / Leinen
Einer der verbreitetsten Stoffe im Mittelalter war das Leinen, ein Produkt aus Fasern der Flachspflanze und wurde für jegliche Art der Unterbekleidung verwendet aber auch für Tisch- und Bettwäsche.
Ein großer Vorteil der Leinenfaser ist, dass sie unanfälliger gegen Schmutz und Bakterien ist, was im Nachhinein betrachtet, im Mittelalter sicher zum Vorteil war.
Hanf
Auch das Wissen um die Gewinnung von verarbeitbaren Fasern aus der Hanfpflanze war im Mittelalter seit vielen Jahrhunderten bekannt, wurde aber aufgrund seiner im Mittelalter nur groben Beschaffenheit eher für die Herstellung von Säcken, Segeltüchern oder Seilen verwendet. Für die Kleidungsherstellung kam Hanf nur selten zur Anwendung.
Baumwolle
Ab dem 12. Jahrhundert fand auch die Baumwolle ihren Weg nach Europa, erst als Beute durch die Kreuzzüge, später durch fernöstliche Händler.
Sie wurde zur Herstellung von Stoffen für die Oberbekleidung wie Hemden, Hosen und Umhänge verwendet. Oftmals wurde Baumwolle auch als Mischgewebe z.B. in Kombination mit Leinen verwebt, was eine Art des sogenannten Barchent-Stoff ergibt.
Ein Vorteil von Baumwolle ist, dass diese z.B. wärmender als Leinenstoff ist. Auch heute werden viele mittelalterlichen Kleidungsstücke aus Baumwolle oder Baumwollgemischen mit Leinen hergestellt.
Stoffe aus tierischen Fasern
Wolle
Die aus Tierhaaren, meist von Schafen, gewonnen Wolle war neben Leinen das verbreitetste Material zur Herstellung von Stoffen und wurde für die Herstellung der täglichen Oberbekleidung im Mittelalter genutzt. Neben Wolle von Schafen wurden auch Haare von Fellen anderer Säugetiere benutzt, z.B. von Ziegen.
Seide
Über die heute unter dem Namen "Seidenstraße" bekannte Route gelangte diese Kostbarkeit von China nach Europa.
Seide wird aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen und wurde, ursprünglich und im Mittelalter hauptsächlich, in China hergestellt. Sie war wegen ihres hohen Preises den Wohlhabenden und Adeligen vorbehalten, die diesen feinen Stoff sehr zu schätzen wussten.
Seidenstoffe besitzen exklusive Eigenschaften. Sie haben einen besonderen Glanz, einen hohen Tragekomfort und sind leicht und geschmeidig. Im Vergleich zu Leinen oder Baumwolle sind Kleidungsstücke aus Seide knitterarm.
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